Beispielfoto: Ein Fussballspiel findet am Waldeck statt, allerdings auf einem anderen Spielfeld als dort, wo jetzt die Tribüne gebaut werden soll. Dass jedoch eine Zuschauertribüne generell wünschenswert ist, wird deutlich. Foto: Lothar Sperling
Eutins Sportvereine brauchen dringend neue Stadionanlagen auf dem Waldeck, das ist unbestritten. Da kommt die aktuelle Sportstättenförderung des Landes in Höhe von 80% der förderfähigen Gesamtkosten gerade recht. Beantragt wurden Zuschüsse von 3 Mio. Euro bei rund 3,75 Mio geschätzten Gesamtkosten allein für den Bau von Tribüne und neuen Sanitäranlagen.
Allein der Hochbau hat sich nun auf knapp 8 Mio. Euro geschätzte Kosten verteuert, so die Planer von Schnittger Architekten aus Kiel. Diese unglaubliche Kostensteigerung wurde den Ausschussmitgliedern mit Vorstellung des Vorentwurfs und der ersten Kostenberechnung im Bau- Entwässerungs- und Feuerwehrausschuss am 12.07.23 „aufgetischt“. Schlimmer noch: die ursprünglich genehmigte Fördermittelsumme von 3 Mio Euro erhöht sich nicht, d.h. der auf die Stadt zukommende Kostenanteil allein für das Bauwerk erhöht sich von 750.000,- auf fast 5 Mio. Euro, eine Versiebenfachung der geplanten Kosten! Geringfügige
Einsparungsmöglichkeiten (Verzicht auf Aufzug und Hausmeisterwohnung) wurden zwar im Ausschuss diskutiert, aber das eigentliche Problem nicht angegangen – hier wurde am ursprünglichen Budget vorbei munter drauflos geplant!
Anstatt das Rad zurückzudrehen und den Architekten zur grundlegenden Vereinfachung des Entwurfs aufzufordern, wurde der Beschlussfassung der Verwaltung, Vorentwurf und Kosten abzusegnen, mit 10:1 Stimmen gefolgt – BÜNDNIS Eutin hatte als einzige Fraktion gegen die Fortführung der Planung auf dieser Grundlage gestimmt.
Im Sinne aller Sporttreibenden und im Hinblick auf die klammen Stadtfinanzen bleibt nur zu hoffen, dass das völlig überdimensionierte Projekt nicht in Gänze dem verordneten Sparzwang zum Opfer fallen wird.